Kornrade 16

Auf zur 16. Kornrade in Würzburg!
Würzburg, den 15. bis 17.03.2019
In diesem März fand zum zweiten Mal die Kornrade in Würzburg am Biozentrum der Universität statt. Das insgesamt 16. Treffen unter diesem Namen war mit 61 Teilnehmern wieder ein voller Erfolg, was zuerst natürlich unseren Gast- gebern, Ole Rieman und Rainer Meisch gedankt ist, die alles inklusive Unterkunft und Abendveranstaltungen perfekt organisiert hatten. Aber auch das Catering und natürlich die vielen professionellen Vorträge aus den verschiedensten Bereichen der Mikroskopie haben zu dem rundum guten Gelingen beigetragen.

Das Biozentrum der Uni Würzburg
Nach der Begrüßung durch die Organisatoren und die Hausherren vom Biozen- trum Würzburg startete die diesjährige Kornrade wie üblich mit einem Beitrag aus der aktuellen Forschung in Würzburg: Sebastian Britz trug zum Thema "Die Erforschung des Konnek- toms bei Nematoden – von der Struktur zur Funktion“ vor. Der wieder sehr interessante Beitrag war quasi die Fortsetzung des Beitrags zu C. elegans aus dem vergangenen Jahr: ging es damals um die Bildgebung wurde im zurückliegenden Jahr daran gearbeitet, anhand der Aufnahmen die Verknüpfung der Nervenzellen der Nematode untereinander (das Konnek- tom) zu erkennen und darzustellen
Es folgte mit „Der lange Weg zur atomaren Auflösung in der Elektronenmikroskopie“ ein Vortrag von Wilfried Nisch zur technischen Entwicklung des Elektronenmikroskops von den Anfängen bis zu den aktuellen Gerätegenerationen. Den Abschluss des ersten Tages bildete Michaels Plewkas Referat zu einer weitgehend unbekannten Gruppe von Lebewesen unter dem Titel "Tunikaten - seltsame Verwandte des Menschen".
Am ersten Abend folgte dann ein gemütliches Beisammensein in einer nahe gelegenen Pizzeria, in der wir nach einem etwas feucht-stürmischen Fußweg neben leckerem Essen und dem einen oder anderen kühlen Getränk auch genügend zeit zum Fachsimpeln hatten.

Der große Seminarsaal
Nach einer geruhsamen Nacht - die meisten Kolleg- innen und Kollegen waren im neuen Hotel Melchior Park sehr gut untergebracht - ging es am Samstag Vor- mittag mit dem Vortrags- programm weiter. Den Start machten Rainer und Dorle Wolf mit ihrer Videoinstallation "Vergrös- sern von Quantenrauschen schafft fraktalartige dy- namische Strukturen mit Analogien zu biologischen Systemen". Darauf folgte der Vortrag "Diatomeen des Benthos und des Planktons vor Helgoland" von Rick Seifert (Uni Würzburg), der von seiner Arbeit an Diatomeenproben auf Deutschlands einziger Hochseeinsel berichtete. Vor der Kaffeepause stellte uns bernd Laber dann noch den parasitischen Sauginfusor Sphaerophrya parameciorum vor, den er in einer Probe aus dem Taunus gefunden hatte.
Nach der kurzen Pause ging es weiter mit Jörg Weiß' Vortrag "Pflanzliche Logistik - Eine kleine Geschichte der pflanzlichen Leitgewebe" der die Entwicklung der Leitgewebe und die rezenten Typen anhand mikroskopischer Schnitte bzw. Schliffe zum Thema hatte. Der letzte Slot am Samstag ging an Michael Müller, der mit seinem Vortrag "Mikroaquarien und deren Anwendung" die theoretischen Grundlagen für seinen nachmittäglichen Workshop darlegte.
Nach der Mittagspause mit Brötchen, Obst und allerlei Getränken war der Nachmittag dann für das praktische arbeiten im großen Seminarsaal reserviert. Hier konnten Mikroaquarien gebaut, Anschliffe von Rhynie Chert Proben im Auflicht betrachtet, Wasserproben mikroskopiert und neue Farbstoffe erprobt werden. Ganz sicher waren noch viele andere Themen in Gespräch und Anwendung, von denen der Autor gar nichts mit bekommen hat. Der Nachmittag zur freien Verfügung hat der Kornrade sehr gut getan: es gab ausgiebig Gelegenheit, gemeinsam mit den anderen Teilnehmern an verschiedenen Themen zu arbeiten und antwort auf fragen zu erhalten, die man sich schon lange gestellt hatte.
Für den Samstagabend hatten Ole und Rainer hatten das Bürgerzimmer im Bürgerspital in Würzburg reserviert, einem der drei größten Weingüter Deutschlands. Die anderen zwei liegen übrigens in unmittelbarer Umgebung ebenfalls in der Stadt.
In dem schönen Barocksaal konnten wir den typischen Sylvaner und andere gute Weine probieren und das leckere Essen kosten und natürlich gab es auch hier wieder viel Gelegenheit zum Gespräch, ob über Speis' und Trank oder eben die Mikroskopie.
Kornradi

Kornradi, das Maskottchen der 16. Kornrade - oder die Hinterlassenschaft eines Studenten in einem nicht all zu interessanten Seminar :)

Blick in den Stufensaal - eine sehr angenehme Lokation für unsere Vorträge
Und schon war es wieder Sonntagmorgen: noch einige Vorträge und viel zu schnell war die Kornrade wieder Geschichte. Das Sonntägliche Programm wurde von Peter Höbel, Dieter Weiss, Lisa-Madeleine Sklarz und Horst Binder bestritten. Ihre Vorträge mit den Themen "Strahlende Exoten" zu radioaktiven Mineralen, "Die besonderen Mikroskope und Testplatten von Friedrich A. Nobert (1806-1881)", "Mikro-MINT: Schülerforschungszentrum Rostock" und "Kristallisationstechniken für Mikroskopiker" standen den Referaten der vergangenen Tage in nichts nach und besonders zum Schülerforschungszentrum Rostock entwickelte sich noch einmal eine lebhafte Diskussion unter den Teilnehmern. Zum Abschluss konnten interessierte Teilnehmer mit Prof. Georg Krohne noch einen Rundgang durch die elektronenmikroskopischen Labors am Biozentrum machen.
Noch einmal frisch gestärkt hieß es dann schon wieder Abschied nehmen, natürlich mit einer gewissen Vorfreude auf die Kornrade im kommenden Jahr.
Impressionen zur Kornrade 16
Dank
Wir danken Ole Riemann und Rainer Meisch für das perfekt organisierte Treffen in Würzburg. Genauso gilt unser Dank Herrn Prof. Georg Krohne und Herrn Prof. Christian Stigloher vom Biozentrum der Universität Würzburg, wo wir bestens untergebracht waren sowie allen Referenten und Unterstützern, ohne die ein solches Treffen nicht möglich ist.