Um Mikrokristalle auf einem Objektträger wachsen zu lassen, gibt es, abhängig vom Ausgangsmaterial, verschiedene Möglichkeiten. Lösliche Stoffe können durch Verringerung der Löslichkeit oder Verdunstung des Lösungsmittels aus Ihrer Lösung ausgefällt werden. Je langsamer der Vorgang abläuft, desto schönere Kristalle oder Kristallformen darf man erwarten. Eines von vielen Beispiel hier ist die Ascorbinsäure.
Eine weitere Methode ist die Kristallisation aus der Schmelze, was sehr einfach mit reinem Schwefel machbar ist. Hier kommt es darauf an, genau die richtige Menge zu erwischen: sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig führen zu nicht ganz so guten Ergebnissen.
Die dritte Methode ist die Sublimation, also die Kristallbildung durch Verdampfung eines Feststoffs mit anschließender Kristallisation auf einer kühleren Fläche. Dabei ist darauf zu achten, nicht zu viel Hitze einwirken zu lassen. Ein schönes Beispiel ist das Parietin, das als Reinstoff oder auch direkt aus den Talli der Gewöhnlichen Gelbflechte (Xanthoria parietina) sublimiert werden kann.
Auch durch chemische Reaktionen kann eine Kristallisation angestoßen werden, dazu und zu vielen weiteren Beispielen gibt es Anleitungen und auch faszinierende Bilder im Foliensatz und Handout von Kai Böge. Beide Dokumente können als pdf Datei am Ende des Artikels heruntergeladen werden.
Noch ein kleiner Tipp: um Kristallisationskeime zu bieten, sollten die verwendeten Objektträger und Deckgläser nicht zu sauber geputzt sein.