Glossar
Blattstiel der Walnuss, Färbung Wacker W3A, Dunkelfeld
Hier finden Sie kurze Erläuterungen zu den auf den Seiten des MKB verwen- deten Fachbegriffen aus der Welt der Mikroskopie.
Index
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A :
AcriBEN und AcriBER Färbungen
Dreifachfärbungen auf der Basis des Farbstoffes Brillantkresylblau (BKB) zur Färbung botanischer Schnittpräparate. Die weiteren Komponenten der AcriBEN-Färbung sind Acriflavin (ein gelber Farbstoff) und Eosin. Die Färbung mit Eosin erfolgt in Nelkenöl. In der AcriBER-Färbung ist das Eosin durch Erythrosin ersetzt, auf das Nelkenöl kann bei dieser Variante verzichtet werden. Die Färbungen wurde 2009 von Jörg Weiß erstmalig im
Mikroskopie-Forum von Christian Linkenheld vorgestellt.
AcriBEN Beispielbild vom Lavendelspross im Querschnitt:
Acriflavin
Acriflavin ist ein gelboranger Farbstoff für botanische Färbungen und z.B. Bestandteil der Wacker W3A und der AcriBEN Färbungen. Es handelt sich um ein Acridinderivat, das als Stoffgemisch aus ca. 2/3 3,6-Diamino-10-methylacri- diniumchlorid (C14H14ClN3) und ca. 1/3 3,6-Diaminoacridinhydrochlorid (C13H12ClN3) in den Handel kommt.
Ausserhalb der Mikrotechnik findet der Farbstoff unter Anderem als Antisepticum im Mund- und Rachenbereich Anwendung.
Beispiel einer reinen Acriflavinfärbung, Querschnitt eines Haselsprosses.
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AFE
AFE ist eine
Fixierungslösung für pflanzliche Objekte, die auch bei kleinen tierischen Objekten gut angewendet werden kann.
Sie besteht aus 90 Teilen Ethanol (70%), 5 Teilen Essigsäure (99%) und 5 Teilen Formaldehyd-Lösung (36%).
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B :
Blastula (Blasenkeim)
Als Blastula oder Blasenkeim bezeichnet man ein frühes Embryonalstadium vielzelliger Tiere. Aus dem kugeligen Zellhaufen (Morula) entwickelt sich vor der Differenzierung der einzelnen Zelltypen eine kugel- oder blasenartige Form mit einem inneren, flüssigkeitsgefüllten Hohlraum.
Brillantkresylblau (BKB)
Brillantkresylblau ist ein Diaminobenzooxazin-Farbstoff, der in wässriger Lösung über einen Stickstoffkomplex aktive Farbstoffanteile mit positiver Ladung bildet und Zellbestandteile, die negative Ladung tragen, bläulich anfärbt. Die Färbung ist nach Differenzierung selektiv bezüglich lignifizierter (verholzter) Zellbestandteile.
BKB dient in der Botanik neben Methylenblau zur Anfärbung von Torfmoosen und ist einer der Komponenten der
AcriBEN-Färbung. Eine Standardanwendung in der Zoologie ist die Vitalfärbungen.
Beispiel einer reinen BKB-Färbung: Leitbündel eines Ginkgo-Blattstiels:
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C :
Chloroplasten
Die Chloroplasten sind Organellen in den Zellen von Grünalgen und höheren Pflanzen, in denen die pflanzliche Energiegewinnung - die Photosynthese - abläuft. Ihre charakteristische grüne Farbe (aus dem Griechischen von chloros - grün) erhalten sie durch das eingelagerte Chlorophyll, den grünen Pflanzenfarbstoff.
Chloroplasten besitzen sowohl eine eigene DNA als auch eigene Ribosomen und zwei Biomembranen als Hülle und ähneln somit vom Aufbau her einer Blaualge. Nach heutigem Stand der Forschung haben sie sich aus endosymbiontischen Bakterien entwickelt -
Endosymbiontentheorie.
Chloroplasten in einem Assimilationsparenchym, Aufnahme eines ungefärbten Schnittes vom Blattstiel der Malve:
Ein ausführlicher Artikel zu den Chloroplasten findet sich in der
Wikipedia.
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Chromosomen und Chromatiden
Die Chromosomen (von gr. "chroma" Farbe und "soma" Körper) liegen im Zellkern tierischer und pflanzlicher Zellen. Sie enthalten, verpackt in Proteine, die Erbsubstanz (DNA) der Zelle. Die Anzahl der Chromosomen pro Zelle unterscheidet sich dabei von Lebewesen zu Lebewesen. Bei den Säugetiere liegt sie zwischen 18 beim Opossum und 80 beim Koboldmaki. Der Mensch hat 46 Chromosomen. Der Champignon (Agaricus campestris) hat mit 8 Chromosomen einen recht kleinen, die Natternzunge (Ophioglossum vulgatum) mit 480 einen sehr großen Chromosomensatz.
Die Größe der Chromosomen ist sehr unterschiedlich. Auch Riesenchromosomen kommen vor, diese (Polytänchromosomen z.B. bei den Zuckmückenlarven und Lampenbürstenchromosomen z.B. in den Hoden von Fruchtfliegen) können mit vergleichsweise geringen Aufwand präpariert und im Lichtmikroskop betrachtet werden. Der Durchmesser der Chromosomen beträgt in kondensiertem Zustand typisch zwischen 1 und 2 µm, bei Risenchromosomen um 10 µm.
Der Begriff Chromatid (Plural: Chromatiden) bezeichnet einen Teil der Chromosomen der Eukaryonten (Zellen mit Zellkern, nur diese Zellen enthalten Chromosomen). Ein Chromatid besteht aus einem DNA-Doppelstrang und den zugehörigen Chromatin-Proteinen. Je nachdem in welcher Zellzyklus-Phase sich eine Zelle bei der Zellteilung befindet, besteht ein Chromosom aus einem oder zwei Chromatiden.
Riesenchromosomen (Polytänchromosomen) aus der Speicheldrüse von Drosophila hydei im Phasenkontrast:
Ein ausführlicher Artikel zu den Chromosomen findet sich in der
Wikipedia.
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Cuticula
Als Cuticula oder Kutikula (lat. cutis, Häutchen) bezeichnet man in der Botanik eine oft etwas gefaltete Schutzschicht aus pflanzlichen Wachsen (z.B. Cutin), die von den Epidermiszellen gebildet wird und außen auf diesen aufliegt. Sie schützt das pflanzliche Gewebe vor Wasserverlust und erhöht die mechanische Festigkeit der Epidermis.
Cutikula vom Spross des Buchsbaums, Färbung Müller SAC.
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D :
Diatomeen
Diatomeen oder Kieselalgen verdanken ihren deutschen Namen ihrer Zellhülle aus Siliziumdioxid, dem Anhydrid der Kieselsäure. Diese Zellhülle (Frustel) besteht aus zwei Halbschalen, die schachtelförmig ineinander stecken. Dabei ist die innere Halbschale (Hypotheka) kleiner als die äußere (Epitheka). Form und Muster der Schalen bilden die Hauptbestimmungsmerkmale der ca. 6000 unterschiedlichen Arten.
Mikroskopische Dauerpräparate enthalten meist die aufwendig präparierten leeren Schalen der Diatomeen, von der lebenden Zelle ist dann nichts mehr vorhanden.
Diatomeen vermehren sich vegetativ (ungeschlechtlich) durch Zellteilung, wobei die Individuen im Schnitt immer kleiner werden, da jeweils die kleinere, innere Halbschale neu gebildet wird.
Nur bei der geschlechtlichen Vermehrung findet ein Austausch von Erbgut statt und es bilden sich männliche und weibliche Gameten. Nach dem Verschmelzen eines weiblichen mit einem männlichen Gameten bildet sich aus der Zygote unter Größenwachstum eine Dauerform, die sogenannte Auxospore.
Dichroismus
Dichroismus (vom lateinischen "di" = doppelt und vom griechischen "chrome" = Farbe, also Zweifarbigkeit) wird eine Eigenschaft von Mineralien bei Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln verschiedene Farben zu zeigen genannt. Ursache ist die ungleiche Absorption des Lichtes bedingt durch die Kristallstruktur.
Dichroismus stellt wie Trichroismus eine Sonderform des
Pleochroismus dar. Im Gegensatz zum Farbwechsel durch unterschiedliche Lichtarten (Alexandrieren, Tageslicht-Fluoreszenz) tritt die Zweifarbigkeit bei gleichbleibender Lichtart auf.
Die Erscheinung des Dichroismus zeigen viele gefärbte doppelbrechende Kristalle, sie ist in der Regel aber nur mit Hilfe eines besonderen Instrumentes, der dichroskopischen Lupe wahrzunehmen, die aus einem in eine Röhre gefassten Spaltungsstück von Doppelspat besteht, mit einer Lupe an der einen und einer viereckigen Öffnung an dem anderen Ende. Wegen der Doppelbrechung des Kalkspats sieht man den Ausschnitt doppelt und hält man einen dichroitischen Kristall davor, so erscheinen beide Bilder in verschiedener Farbe.
Zur genauen Bestimmung wird ein Gerät, das Dichroskop (oder Haidinger-Lupe) verwendet. Das Dichroskop findet in der Gemmologie häufig Anwendung und zeigt schnell und sicher, ob ein z.B. ein Schmuckstein anisotrop oder isotrop ist.
Nur optisch einachsige Kristalle (tetragonal, trigonal, hexagonal) zeigen Dichroismus. Rhombische, mono- und trikline Kristalle hingegen zeigen Trichroismus. Hängt mit der Tensoreigenschaft der Doppelbrechung zusammen.
Kubische Kristalle hingegen sind isotrop, die Lichtbrechung ist in allen Raumrichtungen gleich, daher gibt es keine Doppelbrechung. Solche Kristalle können folglich nicht pleochroitisch sein. Mögliche Doppelbrechungsphänomene an Granaten (Regenbogen-Andradit) sind auf Spannungen in den Kristallen herbeizuführen. Gleiches gilt für Glas und andere amorphe Substanzen.
Quelle:
Mineralienatlas.de
Dujardin-Färbung
Die Dujardin-Färbung ist eine Dreifachfärbung mit den Farbstoffen Acridinrot, Astrablau und Chrysoidin und damit der
Wackerfärbung ähnlich (dort kommt statt des Chysoidins das Acriflavin zum Einsatz).
Die Färbung wurde 1964 von Emmanuel Dujardin entwickelt und im
Mikrokosmos veröffentlicht (Eine neue Holz-Zellulose-Färbung. Mikrokosmos 53 (1964), Seite 94).
In Abwandlung des alten Rezeptes stellte Rolf-Dieter Müller von der MKB in 2009 die
Dujardin-grün Färbung vor, in der das Astrablau durch Alciangrün ersetzt wird: "Bei der von mir geschätzten Dujardin-Färbung reicht es, wenn man statt in der Reihenfolge Astrablau – Acridinrot/Chrysoidin einfach die Vorfärbung mit Acidinrot/Chrysoidin beginnt und mit Alciangrün nachfärbt. Hierbei ist aber eine Nachfärbung mit Chrysoidin vorteilhaft, wenn man die schönen Orange- bis Rottöne herausarbeiten möchte."
Lavendelspross in Dujardin Grün
Ein Arbeitsblatt zur Dujardin-grün Färbung finden Sie im
Download-Bereich.
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Dünnschliff
Hier im Sinne von Gesteinsdünnschliffen. Zur Erstellung eines Gesteinspräparates wird eine aus der Probe ausgesägte Scheibe auf einen Objektträger geklebt und dann auf eine Dicke von ca. 25 µm herunter geschliffen. Bei dieser geringen Dicke sind die meisten Minerale durchsichtig und der Schliff kann unter dem Mikroskop untersucht werden. Anhand charakteristischer Eigenschaften der Minerale im Polarisierten Licht könne diese bestimmt werden.
Auch aus anderen festen Materialien wie zum Beispiel Knochen lassen sich nach entsprechender Fixierung Dünnschliffe zur Analyse unter dem Mikroskop herstellen.
Eine kurze Beschreibung zur Herstellung von Gesteinsdünnschliffen im professionellen Umfeld finden Sie im Rahmen des Artikels zum
Besuch des MKB im Gesteinslabor des Steinmann-Instituts der Universität Bonn.
E :
Eosin
Eosin ist ein Xanthenfarbstoff, der in zwei Ausprägungen als Eosin B (für brownish) und Eosin Y (für yellow) vorkommt. In der Botanik färbt er selektiv nicht verholzte Zellbestandteile. Seine Hauptanwendungsgebiete finden sich in Medizin und Zoologie, wo Eosin Y zum Färben von Zellen, u. a. im Blut (z.B. Hämatoxilin-Eosin-Färbung) genutzt wird, außerdem ist Eosin der Hauptfarbstoff in einigen roten Tinten. Eosin Y ist auch ein Bestandteil der BEN-Färbungen.
Beispiel einer reinen Eosin-Färbung am Fruchtstiel einer Clementine:
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Epidermis
Als Epidermis (griech. epi über, darauf; derma Haut) bezeichnet man das primäres Abschlussgewebe von Spross und Blättern der höheren Pflanzen. Sie kann aus einer oder mehreren Zellschichten bestehen, die in aller Regel keine Chloroplasten enthalten, also nicht zur Energiegewinnung beitragen. Auf der Blattspreite ist der Aufbau der Epidermis zwischen Blattober- und -unterseite oft unterschiedlich. In der Regel findet man an der Blattunterseite Stomata (Spaltöffnungen), über die die Pflanze die Wasserverdunstung und Blattdurchlüftung regeln kann.
Die Epidermis des Sprosses wird im Rahmen des sekundären Dickenwachstums zerstört und durch das Periderm ersetzt.
Einzellreihige Epidermis vom Spross des großen Meerträubels, Färbung Wacker W3A.
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Etzold Färbungen
Dr. H. Etzold stellte 1983 in der Zeitschrift Mikrokosmos erstmalig eine Mehrfachfärbung für botanische Schnitte mit den drei Farbstoffen Fuchsin, Safranin und Astrabau vor (Etzold FSA). Die Farbstoffe werden in einem Gemisch angesetzt und somit reicht ein Färbegang zur Behandlung der Schnitte aus.
Mittlerweile existieren mehrere Weiterentwicklungen der ursprünglichen Rezeptur (Beispielbilder: Lavendelspross im Querschnitt):
Etzold FCA: hier ist das Safranin durch Chrysoidin ersetzt.
Etzold Grün: die Rezeptur geht auf Hr. Brügmann zurück, die blaue Farb- komponente wurde durch eine grüne ersetzt.
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F :
Fixierung
Als Fixierung bezeichnet man die Stabilisierung eines Objektes oder einer Probe, mit dem Ziel, die Gewebe so zu erhalten, wie sie zu Lebzeiten ausgesehen haben.
Dazu müssen die Stoffwechselvorgänge unterbrochen und ein Befall mit Mikroorganismen verhindert werden.
Eine bekannte Fixierungslösung für pflanzliche Materialien ist AFE.
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Freihandschnitt
Schnitt von i.d.R. botanischem Probematerial mit einer Rasierklinge oder einem Mikrotommesser aus der freien Hand, also z.B. ohne Unterstützung durch ein
Zylindermikrotom.
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G :
Gastrodermis
Als Gastrodermis wird die Innenhaut der Polypen und Medusen bezeichnet. Sie kleidet die Körperhöhle der Tiere aus und bewerkstelligen die Verdauung der aufgenommenen Nahrung so wie die Verteilung der so gewonnenen Nährstoffe. Dazu ist sie aus verschiedenen Zelltypen aufgebaut: man findet mucöse und enzymatische Drüsenzellen, die Schleim und Verdauungssekret in die Körperhöhle abgegeben, sowie oft mit Zilien bewimperte Epithelmuskelzellen. Je nach Art können auch Nerven- und Sinneszellen sowie Nesselkapseln vorhanden sein.
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Gestein
Gesteine sind feste, natürlich auftretende und in der Regel mikroskopisch heterogene Vereinigung von Mineralen, Gesteinsbruchstücken, Gläsern oder Rückständen von Organismen. Das Mischungsverhältnis dieser Bestandteile ist räumlich weitgehend konstant, sodass ein Gestein trotz seiner detaillierten Zusammensetzung äußerlich einheitlich wirkt.
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Glomerulum
Das Nierenkörperchen (auch Corpusculum renale oder Malpighi-Körperchen nach Marcello Malpighi, 1628–1694) ist eine kugelige Struktur in der Rinde der Niere, die den Primärharn, ein Ultrafiltrat des Blutes, bildet. Es besteht aus einem kapillären Gefäßknäuel, dem Glomerulus oder Glomerulum (Mehrzahl Glomeruli oder Glomerula), das von der Bowman-Kapsel (nach William Bowman, 1816–1892) umschlossen wird. Beide Strukturen bilden die Blut-Harn-Schranke.
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H :
Hilfsobjekt
Hilfsobjekte werden bei der Beobachtung im polarisierten Licht in den Strahlengang gebracht, um eine definierte Verschiebung der Wellenlänge im Strahlengang zwischen zwei gekreuzten Polfiltern zu erreichen. Beim klassischen Lambda-Schieber erscheint der normalerweise schwarze Hintergrund ohne Objekt dann in einem satten Rotton.
Ein Stück Acryl, z.B. von einer CD-Hülle ("Jewel Case"), kann ebenfalls genutzt werden, um eine solche Verschiebung zu erreichen. Es wird dazu z.B. einfach auf den unteren Polfilter im Strahlengang ("Polarisator") gelegt. Wegen der unterschiedlichen Dicke des Stücks erhält man jedoch keinen einheitlich gefärbten Hintergrund, sondern dieser leuchtet in allen Regenbogenfarben.
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Histologie
Die Histologie (von gr. "histos" Gewebe und "logos" Lehre) ist die Lehre von den biologischen Geweben und somit ein Teilgebiet der Biologie bezw. der Medizin, soweit es sich um menschliche Gewebe handelt.
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I :
Idioblast
Idioblasten sind in ein pflanzliches Gewebe eingestreute Zellen oder Zellgruppen, die sich in ihrem Aufbau und ihren Aufgaben von den umgebenden Zellen unterscheiden. Dies können zum Beispiel Steinzellen im Fruchtfleisch von Birnen oder im Sprossmark von Hoya carnosa sein, oder auch Zellen mit Calciumoxalat-Drusen oder - Nadeln (Kristalle) in der Vakuole. Mit diesen Calciumoxalatablagerungen "entsorgt" die Pflanze das für sie schädliche Calcium.
Steinzellen aus dem Sprossmark von Hoya carnosa
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J :
K :
Klastische Sedimente
Als klastisch (von gr. klastó - (ab)gebrochen) werden Sedimente bezeichnet, deren Material aus der mechanischen Zerstörung älterer Gesteine stammt.
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Kollenchym
Wachstums- und dehnfähiges, nicht verholztes Festigungsgewebe aus leben- den Zellen. Die Zellwände sind durch Cellulose- oder Pektinauflagerungen verstärkt.
Eckenkollenchym (orange, unterhalb des hier grünen Sklerenchyms) im Lavendelspross, Färbung AcriBER.
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Kontrastverfahren
In der Mikroskopie unterscheidet man unterschiedliche Kontrastverfahren, mit denen unterschiedliche Aspekte eines Präparates hervorgehoben oder überhaupt erst sichtbar gemacht werden können. Die wichtigsten Verfahren sind: Hellfeld, Dunkelfeld, Phasenkontrast, Polarisationskontrast und DIK (Differenzieller Interferenzkontrast).
Eine sehr gut gemachte Erläuterung der unterschiedlichen Kontrastverfahren findet sich im Rahmen von Christian Linkenhelds
"Pfad durch die Lichtmikroskopie" in den Kapiteln 5 und 6 auf seiner Seite
www.mikroskopie.de.
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Kryo-Bruch
Ein Kryo-Bruch ist eine REM- (Rasterelektonenmikroskopische) Aufnahme einer Bruchstelle einer bei -196°C schockgefrohrenen pflanzlichen Probe. Der Bruch liefert ein nahezu dreidimensional wirkendes Bild des Probengewebes und erleichtert es dem Betrachter, sich ein Vorstellung von der Lage und Anordnung der Gewebestrukturen im Raum zu machen.
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L :
Lampenbürstenchromosomen
Eine Form der Riesenchromosomen, wie sie z.B. in den Hoden der männlichen Fruchtfliegen gefunden wird. Siehe auch
Chromosomen.
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M :
Metamorphe Gesteine (Metamorphite)
Als Metamorphite oder metamorphe
Gesteine bezeichnet man beliebige Ausgangsgesteine, die aufgrund hoher Drücke und Temperaturen im Erdinneren eine Veränderung der enthaltenen Minerale und Mineralaggregate erfahren haben. Dabei findet keine chemische Veränderung statt und das Gestein bleibt im festen Aggregatzustand.
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Mikroskop
Als Mikroskop bezeichnet man ein optisches oder elektronisches Gerät, das es erlaubt, kleine Gegenstände unterhalb des Auflösungsvermögens des menschlichen Auges vergrößert zu betrachten. Neben den klassischen Lichtmikroskopen gibt es auch Elektronenmikroskope, die statt des sichtbaren Lichts einen Elektronenstrahl zur Abbildung des Untersuchungsobjektes verwenden.
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Mikrotom
Ein Mikrotom ist ein Gerät zur Erstellung dünner Schnitte von entsprechend vorbereiteten Proben. Es gibt einfache
Handzylindermikrotome,
Schlittenmikrotome und
Rotationsmikrotome in unterschiedlichen Ausführungen. Je nach Typ sind Schnittdicken zwischen einigen zehn Mikrometer und wenigen Mikrometer erreichbar.
Mit etwas Übung können die für die Betrachtung im Durchlicht benötigten dünnen Schnitte aber auch freihand mit einer Rasierklinge erstellt werden.
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Mylonit
Ein Mylonit ist ein durch plastische Scherung entstandenes
Gestein mit überwiegender Rekristallisation des Mineralbestandes (von gr. mýle, "Mühle").
Das wesentliche Merkmal von Myloniten ist die plastische Verformung bei hohen Temperaturen. Sie muss bei der überwiegende Mehrzahl der Minerale in einem Gestein aufgetreten sein, damit dieses als Mylonit bezeichnen werden kann.
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N :
O :
Ooid
Als Ooide (gr. Oon = Ei) bezeichnet man kugelförmige bis ellipsoide kristalline Strukturen bis Erbsengröße, die in bewegten Flachwasserbereichen bis etwa 2 Meter Wassertiefe entstehen. Die Kugeln oder Eier bilden sich durch das Aufwachsen von schalenförmigen Schichten um einen Kristallisationskeim herum. Zur Ooid-Bildung sind zwei Voraussetzungen nötig: im Wasser muss eine gesättigte Lösung von Calciumcarbonat vorliegen und es muss z.B. durch Wellenschlag in Bewegung gehalten werden, damit die sich bildenden Ooide ihre gleichmäßig runde Form erhalten (Agitation). Werden die absinkenden Ooide in Sedimenten gebunden, so nennt man dieses Gesteine Oolithe.
Ooide in einem Oolithen. Der Durchmesser der Ooide beträgt zwischen 2 und 3 mm. Fundort nähe Grube Diana (Hessen).
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P :
Paragenese
Als Paragenese (gr. para neben und genese Entstehung) bezeichnet man in der Geologie die charakteristische Zusammenstellung verschiedene Minerale an ihrem Entstehungsort. Sie ermöglicht Aussagen über den Entstehungsprozess dieser Minerale abhängig von den herrschenden physikalischen und chemischen Bedingungen im zeitlichen Verlauf der Mineralisation. Somit umfasst die Paragenese nicht nur die reine Kristallbildung, sondern auch Prozesse wie Sedimentation oder Metamorphosen.
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Parenchym
Als Parenchym bezeichnet man in der Botanik und Zoologie ein Grundgewebe, das je nach Spezialisierung unterschiedliche Funktionen ausfüllt. So spricht man bei Pflanzen z.B. vom Assimilationsparenchym (ein Gewebe von oft palisadenartig angeordneten Zellen mit vielen Chloroplasten), dem Schwammparenchym (ein lockerer Zellverbund mit großen Interzellularen an der Unterseite der Blätter, über den im Zusammenspiel mit den Stomata der Gasaustausch statt findet), dem Markparenchym (oft großlumige Zellen im Zentrum des Sprosses) oder dem Rindenparenchym (Sprossgewebe zwischen dem Phloem und der Epidermis, oft mit eingelagertem Sklerenchym)
Assimilationsparenchym von Hoya carnosa (Wachsblume) unterhalb der Cuticula und der Epidermis. Färbung Wacker W3A.
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Periderm
Kork (Phellem) wird vom Phellogen (Korkcambium) gebildet und dient als sekundäres Abschlussgewebe, wenn die Epidermis durch das sekundäre Dickenwachstum des Sprosses gesprengt wurde. Das Phellogen bildet zusätzlich nach innen eine dünne Schicht parenchymatischer Zellen, das Phelloderm (Korkrinde), welches auch Chloroplasten enthalten kann. Phellem, Phellogen und Phelloderm werden in ihrer Gesamtheit als Periderm bezeichnet.
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Phloem
Das Phloem (von gr. phlóos = Bast, Rinde) oder der Siebteil der Gefäßpflanzen. Es besteht aus den Siebelementen, die die eigentlichen Leitgefäße darstellen, und den sie begleitenden Parenchym- und Festigungszellen. Bei Bäumen wird das aktive Phloem häufig als Bast bezeichnet.
Die wichtigsten transportierten Stoffe sind Zucker (vorwiegend Saccharose) und Aminosäuren. Sie werden von den Orten ihrer Produktion (den Assimilationsparenchymen in den grünen Pflanzenteilen), oder aus den Speicherorganen zu den Orten des Verbrauchs (den wachsenden Pflanzenteilen) transportiert. Überschüsse transportiert die Pflanze wiederum zu den Speicherorganen, wo sie z.B. als Stärke eingelagert werden.
Das Phloem ist wie das Xylem ein Bestandteil der Leitbündel, die alle Organe der Pflanzen durchziehen. Der aktive Transport erfolgt in speziellen Zellen innerhalb des Phloems: den Siebröhrengliedern bei Bedecktsamern, bzw. den Siebzellen bei den übrigen Gefäßpflanzen. Die Siebröhrenglieder bilden mit den Geleitzellen eine funktionelle Einheit, wobei in den Siebröhren der Transport stattfindet und die Geleitzellen für den Stoffwechsel zuständig sind.
Phloem im Spross der Wegwarte, Färbung Wacker W3A.
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Planktonnetz
Fangnetz zum Fischen von Kleinlebewesen aus dem Wasser. Am Ende des kegelförmigen Netzes befindet sich in aller Regel ein Auffanggefäß, in dem sich der Fang ansammelt.
Die Maschenweite von Planktonnetzen liegt je nach Einsatzzweck zwischen 120 und 25 µm. Im allgemeinen lassen sich mit Netzen mit ca. 60 µm Maschenweite gute Ergebnisser erzielen.
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Pleochroismus
Pleochroismus wird die Mehrfarbigkeit von Mineralien bei Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln genannt. Ursache ist die ungleiche Absorption des Lichtes bedingt durch die Kristallstruktur.
Dichroismus (Zweifarbigkeit) und Trichroismus (Dreifarbigkeit) sind Sonderformen des Pleochroismus.
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Polarisationsfilter (Polfilter)
Als Polarisationsfilter bezeichnet man Filter, die nur für Licht einer bestimmten Schwingungsebene durchlässig sind. Im Lichtmikroskop kommen in der Regel zwei Polfilter zum Einsatz. Den unterhalb des Präparates z.B. im Filterhalter angebrachten bezeichnet man als Polarisator. Der zweite oberhalb im Tubus untergebrachte wird Analysator genannt.
Bei gekreuzte Polfiltern stehe Polarisator und Analysator in einem Winkel von 90° zueinander. In dieser Konfiguration erreicht je nach Qualität der Filter nur noch wenig bis nahezu kein Licht das Okular, wenn sich kein optisch aktives Präparat im Strahlengang befindet.
Optisch aktive Präparate, wie z.B. Stärkekörner (Amyloplasten) in Pflanzenzellen oder bestimmte Mineralien, drehen die Schwingungsebene des sie passierenden Lichts und leuchten somit auch bei gekreuzten Polfiltern auf.
Die unterschiedliche Drehung der Schwingungsebene des durchtretenden Lichts dient bei der mikroskopischen Analyse von Gesteinsdünnschliffen unter Anderem zur Bestimmung der im Gestein enthaltenen Mineralien.
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Polytänchromosomen
Eine Form der Riesenchromosomen, wie sie z.B. in den Speicheldrüsen der Zuckmückenlarven gefunden wird. Siehe auch
Chromosomen.
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Q :
R :
Radiolarien
Radiolarien oder Strahlentierchen sind planktonische Meeresorganismen, die ein filigranes, kugeliges, mützen- bis helmförmiges Skelett aus biogenem Opal (Siliziumdioxid) besitzen. Ihre Größe reicht im Allgemeinen von 0,07-0,5 mm und erreicht nur selten 1 cm. Endo- und Ektoplasma sind durch eine Zentralkapselmembran getrennt. Das Skelett wird vom äußeren Ektoplasma gebildet. Neben Formen mit einem massiven Skelett gibt es solche ganz ohne Skelett oder mit isolierten Stacheln (Spiculae). Das Schweben im Meerwasser wird durch Öltröpfchen im Plasma sowie durch Schwebstacheln erleichtert.
Radiolarien kommen sowohl im lichtdurchfluteten Oberflächenwasser als auch in tieferen Wasserschichten vor. Die Vielfalt der Radiolarien ist in warmen Gewässern besonders groß; in Polnähe ist die Artenzahl hingegen gering. In Anpassung an die geringere Dichte des warmen Wassers sind die darin lebenden Formen fragiler gebaut als die schlankeren und massiveren Kaltwasserformen.
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Reaktionsholz
Reaktionsholz wird beim sekundären Dickenwachstum im Spross gebildet, wenn eine länger andauernde, einseitige Belastung vorliegt (z.B. Hanglage, Wind, Schneelast). Nadelhölzer bilden auf der der Belastung zugewandten Seite Druckholz; dort teilen sich die Cambiumzellen schneller und es entstehen dickere Zellwände. An der rötlichen Färbung erkennt man, dass der Ligninanteil hier höher ist; das Holz ist hart, spröde und schwindet stark. Laubhölzer reagieren dagegen auf der der Belastung abgewandten Seite mit der Bildung von Zugholz; der Zelluloseanteil ist hier höher, die Zellwände sind mikroskopisch gewellt. Zugholz erkennt man an seiner hellen Farbe. Es ist rau und schwindet ebenfalls stark. Reaktionsholz beeinträchtig die Qualität von Bau- und Möbelhölzern und erhöht das Unfallrisiko bei der Holzverarbeitung.
Zugholz der Hasel im Mikroskopischen Schnitt:
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Rotationsmikrotom
Auch mit dem Rotationsmikrotom lassen sich dünne Schnitte von pflanzlichem und tierischem Probematerial erstellen. Bei diesem Konstruktionsprinzip wird die eingespannte Probe vor dem feststehenden Mikrotommesser auf und ab bewegt und dabei bei jedem Zyklus um einen fest vorgegebenen Mikrometerbetrag vorgeschoben. Mit Paraffineinbettung sind am Rotationsmikrotom Schnitdicken bis hinunter auf 2 µm möglich.
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S :
SAC Färbung
Die SAC Färbung ist eine Dreifachfärbung für botanische Schnittpräparate mit den Farbstoffen Safranin, Astrablau und Chrysoidin. Sie wurde 2009 von Rolf-Dieter Müller erstmalig auf einem Treffen der MKB vorgestellt.
Beispiel einer SAC-Färbung an einem Lavendelspross:
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Schlittenmikrotom
Wie das Handzylindermikrotomdient das Schlittenmikrotom zum Erstellen dünner Schnitte von pflanzlichen oder tierischen Proben. Auf einem schweren Gestell mit Gleitschienen wird dabei ein Schlitten mit dem Mikrotommesser an einer Probenhalterung vorbei geführt, die beim Zurückschieben des Schlittens jeweils um einen definierten Betrag (typisch einstellbar zwischen 5 und 50 µm) angehoben wird.
Mit jeder Schlittenbewegung wird somit eine dünne Scheibe von der Probe abgeschnitten, die mit einem Pinsel vom Messer abgenommen und weiterverarbeitet werden kann. Somit läßt sich mit einem Schlittenmikrotom in kurzer Zeit eine größere Anzahl von gleichmäßig dicken Schnitten erstellen.
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Sedimentgestein
Als Sedimentgestein (Ablagerungsgestein oder Schichtgestein) bezeichnet man
Gesteine, die sich aus Materialablagerungen an Land oder im Wasser gebildet haben. Als Ausgangsmaterialien kommen organische oder anorganische Überreste von Lebewesen, Erosionsschutt älterer Gesteine oder Ausfällungen aus Lösungen in Frage.
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Simultanfärbung
Bei einer Simultanfärbung werden die unterschiedlichen Farbstoffe einer Färbung in einem festen Mischungsverhältnis gemeinsam angewendet. Im Vergleich zu einer Einzelfärbung mit den gleichen Farbstoffen entfallen dabei mehrere Färbe- und Spülgänge, eine Simultanfärbung ist also einfache in der Handhabung und weniger Zeitaufwändig. Diesem Vorteil steht eine schlechtere Anpassbarkeit der Färbung an unterschiedliche Proben gegenüber, da die Einwirkzeiten und Konzentrationen der Farbstoffe nicht getrennt variiert werden können. Ferner ist bei der Zusammenstellung einer solchen Färbung darauf zu achten, dass sich die eingesetzten Farbstoffe in der Mischung nicht gegenseitig behindern oder gar miteinander reagieren.
Bekannte Beispiele für Simultanfärbungen sind die
Etzoldvarianten Etzold FCA und Etzold Grün nach Brügmann.
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Sklerenchym
Festigungs- oder Stützgewebe aus in der Regel abgestorbenen Zellen mit durch Lignineinlagerung sekundär verdickten und verholzten Zellwänden. Sklerenchyme dienen zur mechanischen Stabilisierung des Pflanzenkörpers.
Sklerenchymring (rot-orange) mit eingebetteten Leitbündeln im Blütenstängel der Herbstanemone. Färbung Wacker W3A.
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Stacken (Z-Stapel)
Das Stacken ist eine Technik, bei der mittels geeigneter Programme wie z.B.
Picolay oder Zerene Stacker eine Anzahl Aufnahmen mit identischem Bildausschnitt aber unterschiedlicher Schärfenebene so miteinander verrechnet werden, dass aus allen Bildern nur die kontraststärksten Bildanteile zu einem einzigen, insgesamt scharfen Bild verrechnet werden.
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Stoma
Stomata (oder Blattspalte bzw. Spaltöffnungen in der Botanik) liegen in der Regel an der Unterseite der Blätter (Ausnahmen: bei Gräsern z.B. beidseitig und bei Wassepflanzen nur auf der Blattoberseite) und dienen dem Gasaustausch sowie der Verdunstung von Wasser. Um die eigentliche Öffnung liegt der Öffnungsapparat bestehend aus einem Paar Schließzellen und zwei oder mehreren Nebenzellen.
Stoma in der Epidermis einer Nadel von Pinus heldreichii, Färbung Wacker W3A.
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T :
Tracheen, Tracheiden
In der Botanik: gegen Unterdruck verstärkte abgestorbene Leitzellen des Xylems mit in der Regel verholzten Zellwänden.
In der Zoologie: Atemröhren bei Insekten und Spinnentieren.
Einzelne Tracheen im Parenchym der Meerrettichwurzel. Färbung Dujardin Grün.
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U :
V :
W :
Wacker Färbung (W3A)
Von Robin Wacker entwickelte botanische Färbung auf der Basis der drei Farbstoffe Acridinrot, Acriflavin und Astrablau. Die Abkürzungen "W3A" oder "W-3A" beziehen sich auf den Nachnamen des Erfinders und die Anfangsbuchstaben der drei verwendeten Farbstoffe.
Beispiel einer Wackerfärbung an einem Lavendelspross:
Wacker Simultanfärbung (W3Asim)
Auf Basis der von Robin Wacker entwickelte W3A Färbung entstandene Gruppe von Simultanfärbungen von Rolf-Dieter Müller. W3Asim I enthält die "klassischen" Wacker-Farbstoffe Acridinrot, Acriflavin und Astrablau in der richtigen Zusammensetzung in einem Reagenz. bei der Färbung W3Asim II ist das Astrablau durch Alcianblau ersetzt. Während W3Asim I der W3A-Färbung recht nahe kommt, färbt W3Asim II lebendige, unverholzte Zellen blaugrün statt blau an.
Beispiel einer W3Asim I am Spross des Greiskrauts:
X :
Xenolith
Als Xenolithe (von Gr. xénos "fremd" und lithos "Stein" - Fremdgestein) bezeichnet man Fremdgesteinseinschlüsse in einem Vulkanit oder Plutonit. Das Magma nimmt bei seinem Aufstieg Fragmente des Umgebungsgesteins am Rande des Aufstiegskanals mit nach oben. Bleiben diese Fragmente auch nach dem Erstarren noch erhalten, so bezeichnet man sie als Xenolith.
Chromspinellkristalle in einem Erdmantelxenolithen aus dem Unterkarbon.
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Xylem
Das Xylem (gr. Holz) oder der Holzteil der höheren Pflanzen ist ein komplexes Leitgewebe aus größtenteils verholzten Zellen, das dem Transport von Wasser und anorganischen Salzen von den Wurzeln bis zu den Blättern dient. Der Transport erfolgt in der Regel passiv durch die Sogwirkung des in den Blättern verdunstenden Wassers und kann durch die Pflanze z.B. über Öffnen und schließen der Spaltöffnungen (Stoma) gesteuert werden. Zusätzlich übernimmt das Xylem neben dem Sklerenchym und dem Kollenchym eine wichtige Stützfunktion zur Stabilisierung der Pflanzlichen Gewebe.
Die wichtigsten Leitelemente des Xylems sind die Tracheiden und die Tracheen (Gefäße). Hinzu kommen die Xylemfasern und lebende Parenchymzellen sowie die Zellen in den Markstrahlen.
Das Xylem findet sich zusammen mit dem Phloem in Leitungsbahnen, den so genannten Leitbündeln, die die Sprossachsen (bei krautigen Pflanzen Stängel, bei Bäumen Stamm genannt), die Blattstiele und Blätter durchziehen. Auch Wurzeln besitzen einen zentralen Xylemkern.
Xylem mit Tracheen und einem Markstrahl im Spross des Goldahorns, Färbung Wacker W3A.
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Y :
Z :
Zylindermikrotom
Einfaches Gerät zum Erstellen von Dünnschnitten für die Durchlichtmikroskopie. Die Probe wird in einer Halterung gefasst und kann mit einer Mikrometerschraube in definierten Abschnitten vorgeschoben werden. Am oberen Ende befindet sich eine Glasplatte, über die ein Mikrotommesser oder ein Klingenhalter mit einer Einmalklinge zum sauberen Schnitt des Probematerials geführt werden kann.
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