Fischsterben in eutrophen Flachgewässern

Der Entenfang bei Wesseling
Bonn, den 28.03.2019
Unser Monatstreffen im März wurde von Herrn Klaus Leder vom Arbeitskreis Mikroskopie Köln mit dem Thema Fischsterben in eutrophen Flachgewässern gestaltet. Basis des Vortrags unseres Referenten war seine Arbeit zum Thema aus dem Jahr 1986 am Beispiel des Entenfangs in der Nähe von Wesseling.
Über die Jahre kommt es in kleineren Gewässern ohne ausreichenden Wasseraustausch und insbesondere bei geringer Gewässertiefe immer wieder zu Algenblüten und Fischsterben, dem Herr Leder mit seinem Vortrag auf den Grund gegangen ist.
Der Entenfang ist mit seiner Länge von gut 700 Metern und seiner Breite von teils über 100 Meter kein wirklich kleines Gewässer mehr, er ist allerdings recht flach und hat mit dem Dickopsbach nur einen einzigen Zufluss, der nicht besonders viel Wasser führt. Dazu kommt, dass es saisonbedingt immer wieder sehr nährstoffreiche Einleitungen aus einem oberhalb gelegenen Gewerbegebiet gegeben hat und auch die Wasservögel und Fische durch ihren Kot zur Eutrophierung des Sees beitragen..
Dies führte abhängig von den Witterungsbedingungen immer wieder zu Algenblüten und Massenentwicklungen des Zooplanktons (hauptsächlich Kleinkrebse wie z.B. Daphnia spec.) und in Folge auch zu Fischsterben mit bis zu 25 Zentner toten Fischen, die entfernt werden mussten, um ein völliges umkippen des Gewässers zu vermeiden.

Vergleiche von Wasserblüten- und Klarwasserstadien
Im Laufe der im Vortrag dargestellten Untersuchungen stellte sich heraus, dass nicht der auch auftretende Sauerstoffmangel ursächlich für das Fischsterben war, sondern es im Rahmen der auftretenden teils massiven pH-Wertänderungen zu einer erhöhten Ammoniak-Konzentration im Wasser kommt. Das Ammoniak ist für die Fische giftig und führt in den aufgetretenen hohen Konzentrationen zu deren Tod.

Zeitlicher Ablauf, Massnahmen und Bewertung
Im Anschluss an den interessanten Vortrag konnten wir die von unserem Referenten mitgebrachten Proben aus dem Entenfang und weiteren Kleingewässern untersuchen und uns somit einen eigenen Blick auf die vorher angesprochenen Mikroorganismen gönnen. So ging der Vortragsabend mit angeregten Diskussionen an den mitgebrachten Mikroskopen zu Ende.
Literatur:
Leder, Klaus:
Limnologische Untersuchungen im NSG "Entenfang" bei Wesseling
Decheniana 147, 116-127, Bonn 1994

Kleinkrebse in einer der von Klaus Lederer bereitgestellten Proben
Dank
Wir danken Klaus Leder für den interessanten Vortrag und die anschließenden Beobachtungen an den von ihm mitgebrachten Proben.