Ausgehend von den im Aufsatz von Robin Wacker [1] beschriebenen Stammlösungen Astrablau (2% in Aqua dest), Acriflavin (1% in Aqua dest) und Acridinrot (1% in Ethanol 50%) - alle Lösungen leicht angesäuert mit 2ml Essigsäure auf 100ml Lösung - wird dazu ein Farbgemisch in folgender Zusammensetzung erstellt:
W3Asim I (Astrablau) nach Rolf-Dieter Müller
Astrablau, Acriflavin und Acridinrot im Verhältnis 4:1:1, also für 60ml Gemisch 40ml Astrablau, 10ml Acriflavin und 10ml Acridinrot.
Die Färbung kommt mit ihrem satten Türkiston bei unverholzten Geweben der Farbwirkung der originalen Wackerfärbung recht nahe. Weitere Beispielbilder finden Sie in den Galerien weiter unten.
Alternativ kann statt des Astrablaus der Farbstoff Alcianblau verwendet werden. Die Alcianblau-Lösung wird dabei analog zum Astrablau angesetzt:
0,2% in Aqua dest, auch hier leicht angesäuert mit 2ml Essigsäure auf 100ml Lösung. Das Mischungsverhältnis ist ebenfalls identisch, es ergibt sich also:
W3Asim II (Alcianblau) nach Rolf-Dieter Müller
Alcianblau, Acriflavin und Acridinrot im Verhältnis 4:1:1, also für 60ml Gemisch 40ml Alcianblau, 10ml Acriflavin und 10ml Acridinrot.
Das Alcianblau führt zu einer dezenten Grünfärbung (entstehend aus der Farbwirkung von Alcianblau und Acriflavin) der unverholzten Gewebe, die einzelne Details feiner differenziert, wobei z.B. Phloem typischerweise Blau gefärbt wird. Auch hier finden Sie weitere Beispielbilder in den Galerien weiter unten.
Für frische Pflanzenschnitte hat sich auch ein Farbgemisch mit zurück- haltendem Zusatz von Acriflavin und Acridinrot bewährt: Ansatz für 1 Liter = 900 ml 0,1%ige Alcianblaulösung + 35 ml 1%ige Acriflavinlösung + 50 ml 1% ige alkoholische Acridinrotlösung + 10 ml Essigsäure.
Bei Bedarf können die so erstellten Farbgemische durch Zugabe von 2 bis 3 Körnchen Thymol stabilisiert werden. Aber auch ohne Thymolzugabe sind die Lösungen bei dunkler und kühler Lagerung mehrere Monate haltbar.
Die beiden Lösungen können sowohl zum Färben frei schwimmender Schnitte in einem Uhrglas als auch zur Färbung aufgezogener Paraffinschnitte verwendet werden. Dabei ist das Färbeverfahren für W3Asim I und II gleich.