Weiterhin wurden die Hauptcharakteristika der Ciliaten, der Besitz von Cilien in mindestens einem Entwicklungsstadium, der Kerndimorphismus (Mikro-/Makronucleus) und ihre Fähigkeit zur Konjugation (sexueller Vereinigungsprozess u. a. bei Ciliaten) erläutert.
Anhand von Grafiken erklärte der Referent anschließend den Grundaufbau und den corticalen Aufbau von Ciliaten, der bei der systematischen Einordnung der Ciliaten – Unterstämme eine gewisse Rolle spielt.
Ciliaten kommen neben dem zumindest zeitweise wasserführenden Lückensystem des Bodens, auch in nahezu allen gemäßigt temperierten, aquatischen Lebensräumen vor. Ihre Formen- und Artenfülle ist so groß, dass man als Beobachter leicht den Überblick verlieren kann. Um hier ein wenig Abhilfe zu schaffen, wurde im Hauptteil des Vortrags ein grober Überblick über die neuere Systematik der Wimpertiere präsentiert. Diese basiert neben teils länger bekannten morphologischen Unterschieden zunehmend und ergänzend auf nachgewiesene molekular-genetische Verschiedenheiten der einzelnen systematischen Organisationsebenen.
Erläutert wurden die Hauptmerkmale der beiden Unterstämme der Ciliaten (Postciliodesmatophora und Intramacronucleata) und exemplarisch die der gegenwärtig unterschiedenen 13 Klassen. Ebenfalls beispielhaft stellte der Referent aus repräsentativen Ordnungen dieser Klassen limnische Vertreter anhand von mikroskopischen Fotografien vor und erläuterte ihre Besonderheiten und Lebensweisen.
Zum Abschluss konnten die Teilnehmer im Praxisteil ihre vorhandenen oder neu erworbenen Kenntnisse testen, indem sie aus mitgebrachten Gewässerproben Ciliaten aussuchten und einer Einordnung bzw. Bestimmung unterzogen.
Den Abschluss bildete - wie zumeist bei den MKB-Vorträgen - noch eine ausgewählte Probennahme kulinarischer Speisen und erfrischender Getränke in einem nahe gelegenen Gasthaus, bei dem auch anregende Gespräche eine Fortführung fanden.